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Taijiquan hilft

"Schön wäre es, jeden Newsletter mit einer kleinen Geschichte beginnen zu lassen."

 

Dieser Gedanke kam mir beim Schreiben des letzten Newsletters. Dabei fiel mir ein, dass wir uns ja selbst eigentlich unentwegt Geschichten darüber erzählen wie die Welt ist, anstatt die Welt und die Dinge direkt und urteilsfrei zu erleben. Unser Geist will die Dinge greifbar und vielleicht auch kontrollierbar machen und so fixieren und definieren wir sogar die sich ständig wandelnde Erscheinung unseres "Selbst". Dieses ähnelt einem von Alan Watts beschriebenen Bild: Häufig versuchen wir etwas vom Flusswasser in Eimer abzufüllen, um es dann genauer beschreiben zu können. Wir meinen dann "den Fluss" im Eimer abgefüllt zu haben und übersehen dann, dass gerade dieses Definieren den Fluss in weite Entfernung rücken lässt. Hier empfiehlt sich das erste Kapitel vom Dao De Jing.

 

Soweit so normal. Wir wollen die Dinge handhabbar machen und sind ja auch alle unterwegs.

 

Taijiquan hilft.

 

Auf eben dieser Suche nach neuen Geschichten, nach neuen Erzählungen, nach neuen Narrativen fielen mir heute einige bisher ungelesene Exemplare der Zeitschrift "Neue Narrative" in die Hände. "Das Magazin für neues Arbeiten". Ein Artikel darüber, wie die Selbstfürsorge neu gedacht werden kann. Originaltitel: "Reframing #selfcare". In diesem Artikel wird gefragt, ob nicht all die Dinge, die wir als Selfcare bezeichnen, eigentlich Selbstverständlichkeiten des täglichen Lebens darstellen. Schon bin ich gedanklich wieder beim Taijiquan.

 

Taijiquan hilft.

Gestern habe ich einen Hinweis auf den nächsten Präventionskurs Taijiquan auf facebook und Co. gepostet. Dieser Hinweis orientiert sich für meine Verhältnisse relativ stark an Gesichtspunkten des Marketings aus der Businesswelt. Ich beobachte eine gewisse Uneindeutigkeit in mir zu diesem Thema. Einerseits sollte jede(r) bei wirklichem Interesse auch die Möglichkeit bekommen die Kunst des Taijiquan zu erlernen. Andererseits hat auch meine Ausbildung viel Geld gekostet und häufig höre ich, dass für Vieles Geld über ist, aber eben gerade nicht für die Selbstfürsorge. Ich zähle Taijiquan hierzu. Hinzu kommt noch, dass ausgerechnet das Gesundheitssystem Präventionskurse fast komplett bezahlt.

 

Dabei sprechen wir noch gar nicht über den wirklichen Wert der Kampf- und Bewegungskünste.

 

Nun... ich lasse los und komme einfach zu dem Schluss, dass ich mich darüber freue, dass mit den Präventionskursen Menschen die Möglichkeit bekommen Taijiquan auszuprobieren. Vielleicht auch etwas getreu dem aktuellen Motto: "Ich freue mich wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch." Oder vielleicht lieber: "Die Lösung ist immer noch der beste Fehler." 

 

Was noch bleibt ? 5 Ausgaben "Neue Narrative" sind zu verschenken. Jedoch erst, wenn Irene diese gelesen hat. Sie hat gerade davon gehört. PM bitte an mich.

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